Steffen, hol' das Stöckchen!

30. Mai 2011

Mit bestem Wind segelten wir zurück nach Tekek. Wir bekamen problemlos einen nagelneuen Außenbordmotor und füllten nochmal unsere Wassertanks. Dann setzten wir wieder die Segel mit Kurs auf Pulau Seri Buat.

Bei Pulau Renggis, einer kleinen, Tioman vorge­lagerten Insel, legten wir einen Schnorchelstopp ein. Wir wollten an einer der Moorings festmachen. Ich konnte sie erfolgreich mit dem Bootshaken aus dem Wasser fischen, aber das Boot hatte noch zu viel Geschwindigkeit, so dass ich sie nicht halten konnte. Da die Leine der Mooring inzwischen gespannt war, gelang es mir nicht, den Bootshaken auszufädeln und mir blieb nichts anderes übrig, als ihn loszulassen. Ich sprang gleich hinterher um ihn zu retten. Aber er schwamm! Da ich nun schonmal im Wasser war, konnten wir die Anlegeprozedur vereinfachen, indem ich die Festmacherleine vom Wasser aus durch die Öse der Mooring zog. Aber in dem Moment, als mir die Leine zugeschmissen wurde, gab es großes Geschrei auf dem Boot. Der Bootshaken hatte beschlossen, nun doch auf Tauchstation zu gehen. Ich erwischte ihn nicht mehr. Mist. Das Echolot zeigte 18 m Wassertiefe an.

Erstmal machten wir das Boot fest. Dann holte ich die Schnorchelausrüstung und konnte den Bootshaken tatsächlich gerade noch so auf dem Meeresgrund sehen (wer findet ihn auf dem Foto rechts!?). Ich überlegte, einen der Einheimischen auf den zahlreichen Schnorchel-Ausflugsbooten anzusprechen. Aber Steffen meinte, er würde es erstmal selbst versuchen. Respekt. Ich kann glaube ich ohne Pressluftflaschen keine 18 m geradeaus Tauchen, geschweigedenn 18 m tief. Steffen schaffte es. Und dass, obwohl er beim Abtauchen nicht direkt bei unserem Bootshaken landete, sondern am Grund noch etliche Meter weiter­tauchen musste. Seine Ohren machten ihm die nächsten Tage deshalb noch zu schaffen.

Zum Schnorcheln ist Pulau Renggis genial. Die Korallen sind völlig intakt, man sieht eine Menge Fische, Schildkröten und Haie. Ich hätte das nicht gedacht, denn weil die Insel nur ein paar hundert Meter von den Touristenresorts auf Tioman entfernt liegt, waren hier etliche Ausflugsboote unterwegs. Vor allem mit Asiaten und die stellten sich im Wasser nicht besonders geschickt an. Aber die Schwimmwesten hielten sie über Wasser und verhinderten damit sowohl ein Ertrinken, als auch eine Zerstörung der Korallen durch ihr wildes, teilweise panikartiges, Herumgezappel mit den Beinen.