Regen im Paradies

5. Juni 2011

Am Morgen regnete es in Strömen. Alle schliefen aus. Als wir gegen Mittag den Kopf aus dem Niedergang streckten, legte die Conver­sations gerade ab. Wir hofften auf eine Wetter­besserung und blieben.

Am Nachmittag gingen wir an Land und suchen den Aufstieg auf den Felsen von Pulau Dayang, der kleinen Nachbarinsel von Pulau Aur. Am Tag zuvor, einem Samstag, wimmelte das Resort hier nur so von Menschen, jetzt war alles wie ausgestorben. Spätestens um 14 Uhr am Sonntag fuhren die Schiffe zurück zum Festland, damit alle am Abend wieder in Singapur sind – spätabends zwar, aber für ein paar Stunden Schlaf reicht es noch, bevor man am nächsten Tag wieder pünktlich im Büro sein muss. Und da kann man ja weiterschlafen...
In einer Hütte hinter dem Hauptgebäude entdeckten wir einige Einheimische. Wir fragten sie nach dem Weg auf den Gipfel, aber niemand sprach auch nur ein Wort Englisch. Irgendwann verstand einer endlich unsere Zeichen und führte uns zum Einstieg, vorbei an der Müllhalde und den Frischwassertanks. Beides in unmittelbarer Nähe.

Wir folgten einem schmalen Pfad, von den Blättern der Bäume tropfte noch der Regen von heute früh auf uns herab und der Boden war durchweicht und schlammig. Durch die Nässe waren Felsen, die wir überqueren mussten, extrem rutschig. Nach einiger Zeit standen wir vor einer vielleicht 50 m hohen Felsplatte. An ihr hing ein Plastikseil, an dem man sich offensichtlich hinaufziehen sollte. In unregel­mäßigen Abständen waren Knoten ihn ihm, die einerseits zum besseren Halt dienten, andererseits schien es auch ganz schön oft auf diese Art geflickt worden zu sein. Wie es wohl oben befestigt war?

Alle schafften den Aufstieg – und die Mühen hatten sich wirklich gelohnt. Eine wunderbare Aussicht auf den Kanal, einen weißen Strand, das blaue Meer und die grüne Insel Pulau Aur auf der anderen Seite des Kanals. Sogar die Wolken lichteten sich und wir sahen ein bisschen blauen Himmel!

Abends fuhren Steffen und ich auf die andere Seite des Kanals. In dem Kampung dort hofften wir, essen zu können. In den beiden Minimärkten versuchten wir, Fleisch für die nächsten Tage aufzutreiben, es gab aber nichts. In einem Resort fragen wir nach einem Abendessen. Kein Problem, aber 1 Stunde sollte es dauern, bis es fertig wäre. Da wir die asiatische Zeitrechnung kannten und heute noch etwas essen wollen, kehrten wir dann doch lieber auf das Schiff zurück.

Reisetipps

Diver's Lodge - eine der beiden Tauchbasen auf Aur. Haben ihr Büro wohl in Singapur, reagieren nur schleppend auf Anfragen über das Webformular oder auf Emails. Bei ihnen haben wir unser Frischwasser bekommen.

Dayang Island Resort - das Resort, vor dem wir festgemacht hatten. Auf Anfragen über das Webformular wurde erst nach dem dritten Mal reagiert.

Offenbar finden hier nur Samstags/Sonntags Massentauchgänge statt, die von Singapur aus gebucht werden. Unter der Woche ist nichts los, es gibt aber auch niemanden, bei dem man einen Tauchgang buchen könnte.