Bankafahrt

7. Mai 2009

Bankas sind die traditionell verwendeten Schiffe auf den Philippinen. Sie sind lang, schmal und meist weiß-blau angemalt. Einen Touri, der gerade mit einer Banka unterwegs war, erkennt man deshalb an weiß-blauen Farbtupfern auf seiner Haut, denn die Farbe blättert grundsätzlich ab. Statt eines Kiels verleihen zwei Ausleger diesen Booten ihre Stabilität, insofern man bei philippinischen Verkehrsmitteln das Wort "Stabilität" verwenden kann. Der fehlende Kiel hat den Vorteil, dass die Boote an jedem Sandstrand anlegen können; das Anlegen an einem Pier ist aber schwierig, die Ausleger sind immer irgendwo im Weg. Mit solch einer Banka fuhren wir heute von Sabang nach Port Barton.

Wir mussten um 5:30 Uhr aufstehen, denn Abfahrt war um 7 Uhr. Unser Gepäck wurden in Plastiksäcke verpackt - eine Maßnahme, die mehr der Beruhigung der Besitzer diente, als dem tatsächlichen Schutz vor Wasser - durch die heute morgen nicht zu vernachlässigende Brandung zum Boot balanciert und in das angeblich spezielle, spritzwassergeschützte Gepäckfach gestopft. Dann war die "Self Loading Cargo" dran. Der schlaueste aller Touristen hatte, vor lauter Ehrgeiz den seiner Meinung nach besten Platz zu bekommen, ausgerechnet heute seine Kamera nicht in der wasserdichten Melitta-Tüte verstaut, was eine Welle auch gleich für einen Anschlag nutzte. Vor lauter Angst um das teure Stück hab ich mir dann auch noch in der Hektik den großen Zehen aufgerissen. Das fängt ja gut an...

Einer der zwei Mann Besatzung drückte mit einer langen Bambusstange das Boot vom Steg ab (ein Rückwärtsgang wäre unnötiger Luxus), während der zweite den angeblich so leisen (wurde mir gestern gesagt) Motor startete. Ein LKW ohne Schalldämpfer wäre auch nicht lauter.

Wahrscheinlich durch den Taifun, der sich gerade über dem südchinesischen Meer bildet, war die See recht hoch, 1 m, vielleicht sogar 1,5 m hohe Wellen, allerdings sehr lang und nicht von vorne. Ein bisschen nass wurden wir uns unser Gepäck, aber da das Schiff recht groß war und die Mannschaft ihr Handwerk offensichtlich verstand, war es doch eine ganz gemütliche Fahrt. Allerdings dauerte sie über 4 Stunden, am selben Tag noch die 5 Stunden für die Weiterfahrt nach El Nido dranzuhängen, kann ich niemandem empfehlen.

Port Barton

Port Barton ist nur wenig größer als Sabang, aber mit etwas besserer Infrastruktur, hier ist nicht alles nur auf Tagestouristen ausgerichtet. Sogar ein öffentliches Stromnetz gibt es, allerdings läuft der Generator nur von etwa 18 Uhr bis Mitternacht. Dafür ist der Strand längst nicht so schön wie in Sabang. Wir liefen erstmal zu unserem Guesthouse und versuchten, für morgen ein Boot nach El Nido zu bekommen, es sah aber so aus, als ob wir mindestens zwei Nächte bleiben müssten.

In Sabang hatte ich leider eine Tour durch die Mangroven zeitlich nicht mehr geschafft, dementsprechend erpicht war ich darauf, diese hier zu sehen. Wir wanderten in der gröbsten Mittagshitze an das südliche Ende des Strandes, wo einige Mangroven standen. Außer ein paar Schlammspringern sahen wir nicht viel, dafür holte ich mir einen Sonnenbrand, wie ich ihn seitdem ich 10 Jahre alt war, nicht mehr hatte. Trotz Lichtschutzfaktor 30. Wir zogen uns schnellstmöglich in unsere Hütte zurück.


Den Nachmittag verbrachten wir faul im Resort. Den ganzen Tag läuft im Restaurant der Fernseher, zwar gibt es Strom wie oben erwähnt erst ab 18 Uhr, aber da man natürlich in der übrigen Zeit keinesfalls auf das Fernsehen verzichten kann, gab es in unserem Resort einen eigenen Generator für den Fernseher. Wenn man nun untertags einen Milchshake bestellt, dann trägt jemand vom Personal den Mixer aus der Küche, stöpselt unter schwerem Protest der anwesenden Zuschauer den Fernseher aus und bereitet daneben den Shake zu...

Gegen Abend brachte ein kurzer, aber heftiger Regenschauer etwas Abkühlung. Wir besuchten das wahrscheinlich langsamste Internet-Cafe zwischen Afrika und Südostasien, konnten aber zumindest unsere Emails lesen.

Reisetipps

Bankafahrt von Sabang nach Port Barton via Cacnipa Island - 1200 PHP, 4,5 Stunden. Das Gepäck muss wasserfest sein!

Greenviews Resort, Tel.: +63-918-2811821, Email: palawandg@clara.co.uk - schöne Anlage am nördlichen Ende des Strandes, freundlichder Service, exzellente Küche. Ca. 1000 PHP für eine Hütte pro Nacht.

Internet - gibt es u.a. im Summer Homes ab 18 Uhr für 120 PHP pro Stunde. Die Verbindungsgeschwindgikeit reicht aber maximal zum Abrufen von Emails.