PPS Teil 2

15. Mai 2009

In den 1990er Jahren gabe es hier in Puerto Princesa wohl einige Fälle, in denen unbedarfte Touristen von einem ausgewanderten Deutschen in schwerere Bedrängnis gebracht wurden. Über einen Mittelsmann ließ er ihnen in einer Bar Drogen unterschieben, der örtliche Polizeichef war informiert und schickte daraufhin seine Männer. Das verzeifelte Opfer wurde wenig später von dem betügerischen Expat im Gefängnis besucht. Weil man sich unter Landsmännern ja beistehen würde, wurde ihm angeboten, dass man die Sache gegen Zahlung eines 5-stelligen DM-Betrages schon regeln könne. (Siehe z.B. diesen Focus-Artikel.) Das ist längst Vergangenheit, zeigt aber, wie wichtig eine gesunde Portion Vorsicht gegenüber Fremden ist, seien sie auch noch so freundlich.

Diese Geschichte kannten wir nicht, als wir uns am frühen Nachmittag auf Nahrungssuche begaben. Wir wollten etwas westliches und die Besitzerin unserers Hotel empfahl uns den Tom Tom Club, merkte aber an, dass dieser wohl erst ab 16 Uhr geöffnet hätte. Es war kurz vor vier Uhr und wir hatten nicht vor zu fliegen, so machten wir uns gemütlich auf den Weg.
Wir betraten das noch ziemlich verschlossen wirkende Lokal und nachdem wir uns etwas planlos ungesehen hatten, wurden wir von einer Philippina begrüßt. Sie entschuldigte sich erstmal, weil sie gerade das Probe-Makeup für ihre Hochzeit bekommen hätte. Und eigentlich würde man ja erst um 4 Uhr aufmachen, merkte sie an, aber wir könnten uns ja schonmal an die Bar setzen. Ich schaute auf mein Handy, es war 16:09 Uhr. Nunja, wenn man in Deutschland für 19 Uhr auf eine Party läd, dann rechnet ja auch keiner damit, dass jemand vor 8 Uhr da ist...

Wir bekamen ein Bier und etwas später setzte sich Michael zu uns. Er stammt aus Deutschland und war gerade mitten in den Vorbereitungen zu seiner Hochzeit mit der Dame, die uns hier begrüßt hatte. Ich hatte so meine Vorurteile gegenüber Deutsch-Asiatischen Pärchen, besonders was den männlichen Teil angeht. In Thailand sieht man sie überall, in einem Internetcafé in Chiang Mai hat mir ein sonst sehr netter Holländer sogar mal angeboten, ich könne ja seine thailändische Freundin übernehmen, weil er sowieso demnächst zurückfliegt. Üblicherweise sind die Herren fett, alt und glatzköpfig, die Damen 40 Jahre jünger und ziemlich verschüchtert. Im Laufe des Abends wurde mein Vorurteil deutlich wiederlegt. Michael war ganz anders und auch seine zukünftige Frau, Shiainne, passte garnicht in mein Schema. Sie war sehr selbstbewusst, war jahrelang als Sommelière auf Kreuzfahrtschiffen gewesen, kannte also die Welt. Wir lernten noch ein weiteres Deutsch-Philippinisches Pärchen kennen und auch hier schient die Dame die Hosen an zu haben. Wir verbrachten einen sehr lustigen Abend, bis wird gegen 22 Uhr in unsere Betten fielen, schließlich waren wir ja schon seit 5 Uhr früh auf den Beinen.

Reisetipps

Tom Tom Club - in einer Stichstraße der Manalo Ext. Täglich außer Donnerstags ab 16 Uhr geöffnet (so in etwa...).

Mai Ling - Ein Video auf YouTube von Gerhard Polts Meinung zu deutsch-philippinischen Mischehen. Wie oben schon erwähnt gibt es definitiv Ausnahmen!