Der schönste Pool der Welt

18. Mai 2009

Ich dachte eigentlich, den tollsten Pool der Welt hätte ich schon in Juquehy in Brasilien gesehen. Aber dieser hier übertraf alles. Einige Meter über dem Strand gelegen konnte man von seinem Rand aus auf den weißen Sandstrand und das türkisblaue Meer blicken. Dazwischen nur im Wind wehende Palmen. Nach einem wunderbaren Frühstück verbrachten wir den Vormittag in diesem Traum...


Selbst am herrlichsten Strand oder dem besten Pool plagt mich spätestens nach einem halben Tag eine gewisse Rastlostigkeit. Das Hotel hatte ein Moped zu vermieten, allerdings waren die Preise eher auf die stundenweise Vermietung ausgerichtet. Um beweglich zu sein, wollte ich das Gefährt aber für die kompletten fünf Tage unseres Aufenthalts mieten. Da wir fast die einzigen Gäste waren konnte ich Grace – die Besitzerin – schließlich zu einem guten Preis überreden. Die Frage nach einem zweiten Helm wurde allerdings etwas ausweichend beantwortet: Ja, es gäbe wohl einen, ich solle später nochmal nachfragen. Überhaupt, ob wir denn keine Baseball-Caps hätten, das sei viel zweckmäßiger. Aha. Irgendwann erzählte man mir, dass es wohl mal einige Zeit lang hier auf Bohol verboten war, Motorradhelme zu tragen. Es hatten sich Banküberfälle gehäuft, bei denen diese als Maskierung missbraucht wurden...

Natürlich musste ich mich gleich aufmachen, die Kiste auszuprobieren. Die kleine Straße, auf die wir von der Hauptstraße zu unserem Hotel abgebogen waren, fuhr ich noch etwas weiter. Etwas östlich lag der kleine Ort Anda, bis dahin war die Straße noch geteert. Immer wieder winkten Kinder oder Jugendliche an der Straße. Sie wussten, dass ich ein Touri bin, auch wenn sie mein Langnasen-Gesicht durch den Helm nicht sehen konnten. Denn ein Einheimischer würde wohl kaum einen Helm tragen.
Ich war neugierig, ob die Kinder mit mir reden würden und was sie zu sagen hätten. Ich hielt an und fragte nach ihren Namen, was sie spielen würden und so weiter. Nach ein paar Minuten kam es wie es kommen musste. Das erste Kind traute sich zu sagen Give me money, mista! und alle drängelten möglichst nahe an mich heran, um im Falle einer Spende etwas abzubekommen. Ich fuhr schnell weiter.

Der heiße Asphalt der Straße wurde an vielen Stellen zum trocknen von Kopra benutzt. Das ist das Kernfleisch von Kokosnüssen. Nachdem es getrocknet – und von den Abgasen unzähliger Tricycles und Mopeds geräuchert – wurde, wird daraus Kokosfett gewonnen.

Hinter Anda gab es nur noch eine Schotterpiste. Sie führte zunächst auf einem Damm durch einen Mangrovenwald, um schließlich steil anzusteigen. Ich fuhr noch ein paar 100 m, dann dreht ich um, denn ich war schon fast zwei Stunden unterwegs.

Am Nachmittag setzte ich mich ein weiteres mal auf das Moped, um zum Blue Star Resort zu fahren und dort für morgen zwei Tauchgänge zu vereinbaren.

Zum anschließenden Abendessen wurden wir von unzähligen Kröten begleitet.

Reisetipps

Anda White Beach Resort - Traumhotel am weißen Sandstrand. Der Strand ist zum Baden allerdings nur mäßig geeignet, da das Wasser lange sehr flach ist und man durch eine mit Seeigeln bevökerte Seegraswiese laufen muss. Dafür ist der Pool einfach der Hammer! Es wird ein Transfer vom Hafen in Tagbilaran angeboten. Die Kosten dafür weiß ich leider nicht mehr, es war es aber auf jeden Fall wert, da man in diesem luxeriösen Auto die zwei Stunden Fahrt an der Küste Bohols richtig entspannt genießen kann. Auf Wunsch wird gerne auch noch ein Stop in Tagbilaran gemacht, um die Geldvorräte aufzufrischen, denn in Anda und der Umgebung gibt es keine Geldautomaten! Ab 105 US$ pro Zimmer pro Nacht. Tel.: +63-915-5410507, Email: cornelis@andabeachresort.com

Blue Star Resort - Hotel mit angeschlossener Tauchbasis. Da kein Pool vorhanden ist und der Zugang zum Meer – ohne Sandstrand – nur über viele Treppen möglich ist eigentlich nur für Taucher interessant. 25 € pro Bootstauchgang, 25 € pro Tag für die komplette Ausrüstung inklusive Tauchcomputer.
Update: Mitte 2010 haben die Besitzer gewechselt, inwieweit die neuen Eigentümer das Resort so weiterführen wie beschrieben weiß ich leider nicht.