Das Nilpferd in der Badewanne

1. Dezember 2006

Ziel der heutigen langen Fahrt ist das Ngepi Camp am Ufer des Kavango-Flusses (in Botswana heißt er meist Okavango, dabei ist das O eigentlich nur der Artikel, da wir noch in Namibia sind, heißt er hier einfach Kavango).

Mark (der Besitzer des Safariunternehmens) hat uns am ersten Abend versprochen, dass wir uns irgendwann auf der Reise dabei erwischen, Toiletten im afrikanischen Busch zu fotografieren. Denn mal abgesehen von dem First Croc and Hippo Cagedive, Abenteuerduschen, Baumhäusern in denen die Sonne am Morgen zwischen den Zehen aufgeht und einer Badewanne mit Aussicht auf den Fluss, gibt es mindestens fünf liebevoll-verrückt gestaltete Toiletten.

Nachdem Gordon in einem Baumhaus übernachtete, bot sich die Gelegenheit, einmal seinen Schlafplatz – das Dach des Land Rovers – auszuprobieren. Das aufregende daran war, dass etwa ab Mitternacht die Flusspferde aus dem Wasser kommen und in der Nähe des Campingplatzes grasen. Mehrfach in dieser Nacht habe ich mir auch eingebildet, sie zu hören, aber die Suche mit der guten Aldi-Stirnlampe blieb erfolglos. Karin (die ebenfalls ein Baumhaus hatte) aber sah in den frühen Morgenstunden eines aus dem Wasser steigen!

Flusspferde schauen zwar nett aus, sind aber keineswegs harmlos. Das Stühle und Toaster gefährlicher sind als Haie hatte ich schon in Kapstadt gelernt, aber die wirklichen Killer in Afrika sind weder Schlangen, Krokodile oder Löwen, sondern die meisten durch Tiere verursachten Todesfälle gehen auf diesen reinen Pflanzenfresser zurück... (Ich wusste schon immer, das Vegetarier etwas zu verbergen haben!) Der einizge Grund, weshalb Flusspferde so ein imposantes Maul - ausgestattet mit bis zu 50 cm langen Zähnen - haben, ist zur Selbstverteidigung. Die einfachste Möglichkeit, vor einem Flusspferd den Eindruck zu machen, dass man eine Gefahr darstellt, ist, sich zwischen es und den Fluss zu stellen. Nach Gordons Aussage ist es ziemlich wurscht, wohinein das Flusspferd beisst - bei den Dimensionen seines Mauls ist das immer tötlich.

Reisetipps

Ngepi Camp - Der vermutlich kreativste Campingplatz im südlichen Afrika. Hier gibt es den ersten Cagedive-Swimmingpool im Okavango, liebevoll gestaltete Toiletten und romantische Baumhäuser.