Camping mit Hippos und Krokodilen

7. Dezember 2006

Wir starteten früh, die 15 km von Kasane bis zur Grenze nach Sambia waren schnell gefahren. Schon zwei oder drei Kilometer vor der Grenze bei Kazungula standen die LKWs an Straßenrand, denn mit der Grenze muss auch ein Fluss überquert werden, der Sambesi. Und über den gibt es nur eine Fährverbindung, die maximal 2 LKWs aufnehmen kann. Wir fuhren an der LKW-Schlange einfach vorbei und auch an ein paar wartenden Kleinbussen. Während wir auf die nächste Fähre warteten fragte ich Gordon, woher er denn jetzt gewusst habe, dass er an den wartenden Kleinbussen vorbeifahren könne. Er meinte nur, dass er sich auch nicht sicher war, aber in Afrika versucht man das halt mal, wenn es so nicht läuft, dann wir schon einer kommen, der sich beschwert.

Interessant ist Kazungula auch deswegen, weil dies der einzige Punkt der Welt ist, an dem – zumindest nach einigen Quellen – ein Vier-Länder-Eck existiert. Hier fließt der Chobe River, der die Grenze zwischen Namibia und Botswana bildet, mit dem Sambesi, der wiederum die Grenze zwischen Namibia und Sambia ist, zusammen. Flussabwärts bildet der Sambesi die Grenze zwischen Sambia und Simbabwe. Wem das Ganze zu verwirrend ist, der schaue es sich auf Google Maps an!

Wir bekamen dank Gordons beherztem Auftreten schon auf der nächsten Fähre einen Platz.

Auf der anderen Seite - ein völliges Chaos! Die Grenzübergänge bis jetzt waren vergleichsweise völlig unafrikansch, aber da Gordon alles für uns erledigte natürlich kein Problem. Das Visum (normalerweise 40 US$) war auch schon bezahlt, dass hatte uns der Besitzer von Outback Afrika schon zu Beginn unserer Reise versprochen. Als ob es ein besonderes Geschenk wäre - von wegen. Ich habe später zufällig erfahren, dass wenn man ein Hotel in Sambia hat, dann bekommt man einen "Visa Waiver", d.h. das Hotel meldet den Gast und der kommt kostenlos nach Sambia (Update 2008: gilt leider nicht mehr!!!).

Auf der anderen Seite des Flusses wieder das übliche Prozedere - Papiere ausfüllen, Pässe stempeln, für uns war das alles ganz leicht. Für Gordon war es etwas aufwändiger, er musste das Auto durch den Zoll bringen und da ist Sambia gnadenlos...

Nach einer knappen Stunde Fahrt durch Sambia erreichten wir Livingstone und unser heutiges Ziel, die "Maramba Lodge". Sie liegt etwas außerhalb von Livingstone, wunderbar an einem Seitenarm des Sambesi. Auf dem Grundstück ist auch Camping möglich, aber für einen kleinen Aufpreis entschlossen sich Steffi und ich eines der fest aufgestellten Zelte (mit Betten!) zu nehmen. Leider hatten vor uns schon Mäuse in diesen Betten übernachtet und ihre Spuren hinterlassen. Nachdem wir das reklamiert hatten wurde Abhilfe versprochen, allerdings nur wiederwillig und dass die "Abhilfe" tatsächlich so aussah, dass man die Bettwäsche wechselte, das wage ich mal zu bezweifeln. Aber wir sind ja in Afrika.

Am späteren Nachmittag fuhr uns Gordon noch zu einer Art "Reisebüro", wo wir für die nächsten Tage Aktivitäten wie Raften, Bungee-Jumping oder Flüge buchen konnten. Wir entschieden uns, für den nächsten Tag einen Hubschrauberflug über die Viktoriafälle zu buchen. Eine halbe Stunde für 90 US$ schien ganz in Ordnung zu sein. Um die 5% Kreditkartenkommision zu sparen, kratzten wir unser letztes Bargeld zusammen. Ein grober Fehler, wie sich noch zeigen würde. Anschließend waren wir in einem Einkaufzentrum, wo sich ein völlig überforderter Mitarbeiter des einzigen Photoladens in Livingstone damit abmühte, die Speicherkarten unserer Fotoapparate auf CD zu brennen. Reminder für Sambia: Genug Speicherkaten mitbringen!

Reisetipps

Maramba Lodge - an einem Seitenarm des Sambesi gelegen. Mit schönem Pool, in dem man am Abend mit Tinker-Bell Fröschen baden kann. Camping war zwischenzeitlich (2007/08) nicht mehr möglich, momentan (2009) scheint es laut der Website wieder angeboten zu werden.