Donnernder Rauch (Vogelperspektive)

8. Dezember 2006

Aufstehen um 6 Uhr. Ich hab seit 5 Uhr sowieso nicht mehr geschlafen. Anscheinend war ich etwas aufgeregt. Wieviel Kaffee um wach zu werden? Aber bloss dem Magen nichts zumuten! Wieviel essen?
Um 8 Uhr wurden wir abgeholt und ein paar Kilometer bis zu einem kleinen Flughafen gefahren. Es war schon reger Betrieb, denn die Ultraleichtflugzeuge können nur in den Morgen- und Abendstunden fliegen und müssen diese mehr ausnutzen als ein Hubschrauber. Der war auch noch im Hangar, wir hatten also Zeit... Der größere Hubschrauber (der mit 6 Plätzen) wurde vorbereitet und wir bangten schon, uns mit irgendwelchen Idioten um die besten Plätze prügeln zu müssen. Wie versprochen waren wir aber nur zu dritt. Dann ging es ganz schnell, irgendwie hätte ich mir diesen Moment feierlicher vorgestellt: Türen auf – Touris rein – Kopfhörer aufsetzen – Türen zu – Abheben. Vielleicht ganz gut so, noch mehr Aufregung schadet dem Herz.

Wir flogen natürlich erstmal Richtung Viktoriafälle, während der Pilot irgendwas erklärte, was ich vor lauter Aufregung vergessen habe. Zu den Fällen sage ich nix, schaut Euch die Photos an und ihr habt ein Promille des Eindrucks, den sie in Wirklichkeit bieten. 2 km breit, 120 m hoch und damit doppelt so breit und dreimal so hoch wie die Niagarafälle. Das sind die nackten Zahlen, die die Imposanz dieses Schauspiel nur unzureichend beschreiben. Ich hätte fast weinen können (ging mir auf dieser Reise schon öfter so, aber hier kann ich es endlich mal zugeben!).

Dann ein bißchen Action! Ab in den Canyon, in den sich der Sambesi unterhalb der Fälle gefressen hat. Wie eine Achterbahnfahrt, nur ein paar Meter über einem Fluss irgendwo in Afrika, rechts und links 100 m hohe Felswände. Nagut, 100 m ist vielleicht etwas übertrieben, dort, wo wir in den Canyon flogen, waren sie wahrscheinlich nicht mehr ganz so hoch.

Über ein Dorf von Fluglärmgeschädigten hinweg wieder Richtung Fälle und dann etwas stromaufwärts. Genial zu sehen, wie sich der Fluss erst in einer Art Delta verästelt, dann zwischen großen und kleinen Inseln in gerader Linie in die Schlucht herabstürzt, um schließlich in den engen Schleifen eines Canyons praktisch unsichtbar weiterzufließen.
Zum Abschluss ein Flug über den Mosi-Oa-Tunya-Nationalpark. Nilpferde, Nashörner und Elefanten gab es zu sehen. Der turbulente Flug durch den Canyon machte meinem Magen aber noch etwas zu schaffen.
30 Minuten später landeten wir wieder sanft auf dem Flugplatz.

Bei der Rückfahrt gab es noch eine der Nachlässigkeiten, mit denen in Afrika stehts zu rechnen ist. Der Fahrer hatte vergessen, dass er da noch drei Deutsche auf einem Campingplatz in Sambia abliefern muss und fuhr Richtung Simbabwe, um dort ein paar Holländer abzuladen. Nachdem wir keine Pässe dabei hatten, hätte sich der Grenzübertritt etwas schwierig gestaltet und wir mussten umkehren, um uns zuerst rauszuschmeissen.

Reisetipps

Batoka Sky - Flüge mit Helikopter und Microlight. 30 Minuten Helikopterflug 90 US$, inkl. Transport von und zur Campsite.