Länderinfo Bolivien

Keine Haftung für die Richtigkeit dieser Informationen! Für Berichtigungen und Ergänzungen bin ich immer dankbar! Stand: Dezember 2011.

Geschichte und Geographie

Es gibt zwei Regionen, das Altiplano (=Hochland, ca. 1/3 des Landes) im Westen und das tropische Tiefland im Osten, das ins Amazonas-Becken übergeht. Dazwischen die Yungas, zwei Täler, die den Übergang zwischen dem Hochland der Anden und dem tropischen Tiefland bilden. Das Hochland wird von zwei Gebirgsketten der Anden eingeschlossen. Mit einer Höhe von 3000-4000m ist es nur durch seine Lage in den Tropen bewohnbar, in anderen Teilen der Welt wäre es unter einem dicken Eispanzer begraben. Bolivien wird auch das Tibet Südamerikas genannt.

Klima

Durch die großen Höhenunterschiede gibt es mehrere Klimazonen: Im Altiplano sehr hohe Schwankungen zwischen Tag- und Nachttemperatur. Im Tiefland tropisch, bzw. Savannenklima. Die beste Reisezeit ist von April bis Oktober, dann ist Trockenzeit. Während des Höhepunktes der Regenzeit im Januar und Februar gibt es oft Erdrutsche und viele Straßen sind unpassierbar.

Einreise

Visum ist keines notwendig (Quelle: Auswärtiges Amt). Aufgrund von streitereien mit den USA v.a. wegen des Coca-Anbaus benötigen deren Staatsangehörige ein 135 US$ teures Visum. Gelbfieberimpfung?

ESTA - wenn man via Miami fliegt ist hier eine Registrierung erforderlich für die Einreise und den Transit in die USA.

Zeitzone

In unserem Sommer ist es in Bolivien 6 Stunden früher, im Winter 5 Stunden (UTC-4). In Zukunft solle eine Sommerzeit eingeführt werden, zwischen März und September werden die Uhren dann eine Stunde vorgestellt. Genaueres steht noch nicht fest.

Geld

Aktueller Kurs siehe Google finance. Oft kann man wohl auch mit Dollars zahlen.

Faustformel für die Umrechnung in Euro: Durch 10 teilen.

In vielen kleineren Städten, z.B. Rurrenabaque, Tupiza, etc. gibt es keine Geldautomaten! Man muss sich unbedingt vorher mit ausreichend Bargeld versorgen, denn die wenigsten Hotels oder Reisebüros nehmen Kreditkarten. Auch in größeren Städten ist das Abheben größerer Beträge nicht so einfach. Die meisten Geldautomaten spucken maximal 1400 Bs pro Vorgang aus, teilweise auch nur 500 Bs. Oft kann man aber mehrmals abheben, je nach den Gebühren der heimischen Bank ist das aber eventuell ein teurer Spaß.

Stromversorgung

220-230 V, 50 Hz. Vorsicht, in La Paz teilweise nur 115 V! In die Steckdosen passen meist Stecker mit runden Polen wie in Deutschland und auch die flachen wie in den USA. Die einzige Verwendung für den Adapter auf flache Pole hatte ich am Flughafen Miami.

Siehe auch Länderübersicht Steckertypen, Netzspannungen und -frequenzen in der Wikipedia.

Sprache

Ohne ein Wort Spanisch ist Bolivien ein nicht ganz benutzerfreundliches Land. Die wenigsten Leute sprechen Englisch und auch diejenigen, die im Touristengeschäft tätig sind, haben oft nur rudimentäre Kenntnisse dieser Sprache.

Ich habe in den Wochen vor der Reise eine Art Spanisch-Schnellkurs gemacht. Man wird hierbei gewissermaßen ins kalte Wasser geschmissen und soll dadurch recht schnell schwimmen lernen. Die 30 Lektionen dieses Kurses kosteten etwa 35 Euro. Kein schlechtes Konzept ansich.

Um das Vokabeln lernen kommt man trotzdem nicht herum, dazu kann ich das kostenlose Programm Anki empfehlen.

Letztere Erkenntnis kam bei mir aber deutlich zu spät. Mit meinen paar Brocken Spanisch konnte ich mich kaum verständigen, der Kauf einer lokalen Prepaid-Handykarte dauerte deshalb eine Dreiviertelstunde. Aber die Bolivianer sind unglaublich geduldig und hilfsbereit. Irgendwie kommt man mit Händen und Füßen schon durch.

Kommunikation

Eine SIM-Karte bekommt man nur an wenigen Stellen und als Tourist muss man sie offiziell registrien lassen. Das geht irgendwo am Plaza von La Paz.

Ländervorwahl: +591. Es besteht die Möglichkeit, aus Bolivien mit einer kostenlosen Telefon-Nr. ein Gespräch nach Deutschland zu führen. Die Telefongebühren zahlt der Teilnehmer in Deutschland. Die bolivianische Telefonnummer lautet: 800 - 10 - 0049 + Vorwahl mit 0 + Anschlussnummer in Deutschland. [Auswärtiges Amt]

"chips" as they are known here are quite cheap though - for example in Bolivia you can get one for about 30/40bs and that will include credit of about 30/40bs also. [Thorntree, tunabagel] Registrierung mit dem Pass notwendig.

You have three choices in phone companies: Entel, Tigo and Viva. All three work on the American frequencies of 850/1900. Chips for all three companies can be bought almost anywhere the payment cards are sold. Both Tigo and Viva are giving out chips for free when you buy Bs. 30 (+/- USD 4.25) or more in credit. For Entel, the chip will cost you something extra (maybe Bs. 20 or so). In terms of coverage, both Tigo and Entel seem pretty good. Tigo has better coverage in the "media luna" (Pando, El Beni, Santa Cruz and Tarija).Calling rates for Tigo and Viva are slightly better than Entel. [Thorntree, JimMc]

The reception is very good in the major citis (La Paz, Cochabamba, Santa Cruz, Tarija, Sucre, Potosí, Oruro and Trinidad). It is also pretty good in a number of villages. It is non-existant on the roads between the cities (except when you pass through a village with coverage). [Thorntree, JimMc]

Internet

Gesundheit

Malaria - Chemopraphylaxe wird höchstens für die Region ganz im Norden des Landes, an der Grenze zu Brasilien, empfohlen. Ansonsten Stand-By mit Malarone.

Höhenkrankheit - hier Soroche genannt. Mit steigender Höhe sinkt der Luftdruck und damit auch die Sauerstoffmenge in der Lunge. Das Blut nimmt dadurch weniger Sauerstoff auf, als benötigt wird. Normalerweise würde der Körper dies durch eine erhöhte Atemfrequenz kompensieren. Die Atemfrequenz ist aber weniger vom Sauerstoffgehalt des Blutes abhängig als von seinem CO2-Gehalt. Da das Abatmen des CO2 aber durch die dünnere Luft nicht behindert wird, regelt der Körper die Atemfrequenz nicht genug nach.
Diamox (oder Edemox genannt) als angebliches Gegenmittel gibt es in den meisten Apotheken, außerdem sogenannte Soroche Pills, eine Mixtur aus Koffein und Aspirin. Genauso soll der Genuss von Coca-Tee helfen oder eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme. Letztendlich hilft aber langfristig nur eine langsame Gewöhnung an die Höhe und etwas Ruhe während der ersten Tage. Im Notfall haben bessere Hotels Sauerstoffflaschen, durch die man sich etwas Erleichterung verschaffen kann.

Wegen der Höhe und der trockenen Luft hatte ich öfter Nasenbluten, auch andere Reisende hatten dieses Problem, teilweise noch stärker als ich. Bei mir hat Bepanthen sehr gut geholfen.

Sicherheit

Es gab in der Vergangenheit einige Fälle, bei denen Touristen v.a. in La Paz entführt wurden. Großes Aufsehen erregte, als zwei österreichische Touristen von ihren Entführern getötet wurden. Ich möchte dies keinesfalls verharmlosen, trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit, im Straßenverkehr zu sterben ungleich höher. Man muss sich im klaren sein, dass man in einem Land der Dritten Welt unterwegs ist. Busfahrer fahren zu schnell, Taxifahrer sind betrunken und im Fall eines Unfalls ist kaum damit zu rechnen, dass ein Rettungsdienst in annehmbarer Zeit vor Ort ist.

Fallstricke

Die Höhe - siehe vorheriger Absatz! Ideal wäre es, sich erstmal auf einer gemäßigten Höhe zu akklimatisieren, z.B. in Santa Cruz de la Sierra. Aus kostentechnischen und praktischen Gründen wird man aber oft via La Paz einreisen. Das dies eventuell einige unangenehme Folgen haben kann, darüber sollte man sich im Klaren sein.

Straßensperren - es scheint ein Teil der bolivianischen Kultur zu sein, bei Streitigkeiten erstmal eine wichtige Straße zu blockieren (Bloqueo). Es kann passieren, dass man dann tagelang in einer Stadt festsitzt. Mit den Protestierenden sollte man sich keinesfalls anlegen, denn auch das Zünden von Dynamitstangen wird hier als durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt angesehen.

Fotografieren - ist hier leider nicht ganz so einfach wie z.B. in Asien. Besonders die indigenen Bevölkerungsschichten mögen es gar nicht, fotografiert zu werden. Teilweise hat dies sicher kulturelle Gründe. Oft wird dieses Argument aber auch einfach zur Geldmacherei missbraucht: Z.B. haben die Verkäuferinnen der Souvenierstände in der Calle Sagarnaga von La Paz oft Lamaföten als Fotomotive für die Touristen in ihren Auslagen. Ein freiwilliges Foto darf man aber erst nach Erwerb einer Ware oder Entrichtung eines Obolusses machen. Beim Fotografieren eines Lamas am Straßenrand ist es mir passiert, dass plötzlich ein Mädchen dahergelaufen kam, behauptete, das Lama würde ihr gehören und 10 Bs verlangte...

Alkohol - in einem Drittweltland sollte man unbedingt davon absehen, größere Mengen Alkohol zu trinken. Wenn man angetrunken ist, steigt die Chance, dass man das Opfer eines Diebes oder Betrügers wird um ein vielfaches. In Bolivien kommt noch dazu, dass die Wirkung durch die Höhe deutlich gesteigert wird. Nach meinem ersten Bier in La Paz kam ich mir vor, als hätte ich vier getrunken und war sehr froh, noch problemlos nach Hause gekommen zu sein. Ausnahmen würde ich höchstens an der Bar des eigenen Hostels machen oder natürlich, wenn Personen mit dabei sind, auf die ich mich 100%ig verlassen kann und die selber nüchtern bleiben.

Fortbewegung

Sich in Bolivien einen Mietwagen zu nehmen sollte man sich sehr gut überlegen. Es ist nicht nur teuer, sondern auch gefährlich. Meine Frage dahingehend wurde in einem Internetforum so beantwortet: Driving in La Paz is like playing a multiplayer game where nobody knows the rules. Straßenschilder fehlen meistens, nur 5% der Straßen sind überhaupt asphaltiert.
Busse und Taxis sind günstig, deshalb mein Tipp: Vergessen.

Busse sind günstig, benötigen aber über die Schotterpisten recht lange. Sie fahren recht pünktlich ab, nehmen aber auf dem Weg aus der jeweiligen Stadt noch an verschiedenen Punkten Fahrgäste auf und verladen diverse Güter. Teilweise gibt es Gepäcktags, trotzdem solle man vorsichtig sein.
Auf manchen Strecken gibt es sogenannte Tres-Filas-Busse. Diese haben extrabreite Sitze, da statt den üblichen vieren nur zwei in einer Reihe sind.

Küche

Pique Macho

Ein Trinkgeld wird nicht erwartet. Oft bezahlt man am Tresen.

Spezielle Ausrüstung

Abgesehen von den Dingen auf der allgemeinen Packliste sollte folgendes nicht fehlen:

Weitere Informationen

Reisebüros

Kanoo Tours, Calle Illampu 832, La Paz, Tel.: +591-2-2460003, Email: info@kanootours.com (außerdem ja ein Büro im Loki und Adventure Brew Hostel) -

- Besitzer ist im Lonely Planet Forum aktiv. office in la paz on calle llampu.
Tupiza Tours - Haben auch ein Büro in La Paz. Tour zum Salar, haben angeblich besseres Essen als die anderen, billigeren Anbieter.
Ruta Verde - Holländer in Santa Cruz.
La Paz on Foot - Öko-Agentur, haben eine ganz interessante Titcacaseetour (nach Okola).

Lonely Planet Thorntree Forum -

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Reiseberichte

Kurvenwasser - kein Reisebericht, aber ein spannender Roman über Mittel- und Südamerika.

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