Malaria

Keine Haftung für die Richtigkeit dieser Informationen! Diese Seite gibt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder. Jeder Einzelfall ist mit einem Tropenmediziner abzusprechen!

Gleich vorweg – dies ist ein extrem heikles Thema. Ich nehme grundsätzlich keine Malaria-Prophylaxe, auch in Hoch­risiko­gebieten wie Afrika nicht. Mir wurde deshalb schon grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen und man erklärte mich für praktisch tot. Ich habe manchmal den Eindruck, die übertriebene Panik vor Malaria hilft vielen, andere Krankheiten (Dengue, Gelbfieber, ...) und sonstige Gefahren (Straßenverkehr, Überfälle, ...) zu verdrängen, die man sich bei Fernreisen eigentlich ins Bewusstsein rufen sollte. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung ist heute jede Malariainfektion dauerhaft heilbar! (Zitat des Auswärtigen Amtes, Quelle siehe unten.)

Eine Prophylaxe mit Medikamenten ist teuer, belastet Körper und Psyche und bietet trotzdem keinen 100%igen Schutz. Die beste Vorbeugung ist konsequenter Insektenschutz. D.h. morgens und nach jedem Baden cremt man sich nicht nur mit Sonnencreme sondern gleichzeitig mit einem guten (vor Ort gekauften!) Insektenschutzmittel ein. Die Sonnencreme hilft, die Anti-Mücken-Chemie gleichmäßig zu verteilen, da jeder Quadratzentimeter Haut bedeckt sein muss. Einfaches Sprühen reicht nicht, denn auf die Hautpartien, die man nicht erwischt, stürzen sich sofort die Mücken. Zusätzlich sollte man kurz bevor die Dämmerung einsetzt nochmal Insektenschutz auftragen, z.B. nach dem Duschen zusammen mit der Bodylotion.
Insektenschutz hilft nicht nur gegen Malaria, sondern auch gegen andere Krankheiten wie Dengue-Fieber, das weltweit auf dem Vormarsch ist und gegen dass es keine Impfung oder Medikamente gibt.

Als Repellent wird sehr häufig Anti-Brumm empfohlen, das auch in Deutschland erhältlich sein soll. Ich habe aber bisher keine Erfahrung damit und suche noch eine Bezugsquelle. In Thailand und auf den Philippinen habe ich sehr gute Erfahrungen mit Off gemacht.

Als Notfallmedikament habe ich Malarone dabei. Dieses nimmt man, wenn man Fieber bekommt und in den nächsten 24 Stunden kein Krankenhaus erreichen kann. Deshalb ist es auch wichtig, ein Fieberthermometer mitzunehmen.
Grundsätzlich würde ich mir aber darüber aber nur wenige Gedanken machen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich eine Tropenkrankheit einfängt, ist wesentlich geringer, als z.B. in einen Autounfall verwickelt zu werden.

Wie sehr die Meinungen bezüglich einer sinnvollen Malariaprphylaxe zwischen verschiedenen Menschen und Institutionen abweichen zeigt sich z.B. darin, dass die WHO und die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin Doxycyclin als Prophylaxe empfehlen, dieses Medikament aber in Deutschland nicht zugelassen ist. Quelle: Wikipedia

Mein Tipp für diejenigen die selber mit einem Mietwagen fahren: Einfach 20 km/h weniger fahren, als das Touristen normalerweise tun. Ist kostenlos, nebenwirkungsfrei und erhöht die Wahrscheinlichkeit, nicht im Zinksarg zurückzufliegen, 100 Mal mehr als jede Malaria-Prophylaxe.

Gelbfieber

In einigen Ländern muss man bei der Einreise nachweisen, dass man eine gültige Gelbfieberimpfung besitzt. Es herrscht häufig Verwirrung darüber, für welche Staaten man diese unter welchen Bedingungen tatsächlich benötigt.

Der Grundsätzliche Irrtum besteht darin, anzunehmen, Ziel dieser Impfpflicht sei, den einzelnen vor einer Infektion zu schützen. Vielmehr soll in den Ländern, in denen bestimmte Voraussetzungen für die Übertragung erfüllt sind (Mücken + Affen), ein Einschleppen der Krankheit verhindert werden.
In Brasilien z.B. kommt in einigen Teilen des Landes Gelbfieber vor, die WHO gibt deshalb eine Empfehlung ab, sich impfen zu lassen, eine Pflicht gibt es dagegen nicht. In Botswana gibt es kein Gelbfieber, deshalb auch keine Empfehlung, sich impfen zu lassen. Aber: Hier besteht trotzdem eine Impfpflicht, wenn man zuvor in Gelbfiebergebieten war.
Wie lange ein vorheriger Besuch in Gelbfiebergebieten zu einer Impfpflicht führt ist von Land zu Land verschieden, ich habe angaben zwischen 10 Tagen und einem halben Jahr gelesen. Auch die offizielle Liste der WHO (siehe weiterführende Links unten) schweigt sich darüber aus. Quelle u.a.: Wikipedia, Artikel Gelbfieber.

Wie in afrikanischen oder asiatischen Ländern üblich, schaut die Praxis natürlich ganz anders aus: Obwohl ich etliche neuere brasilianische Einreisestempel hatte, wurde weder in Namibia, Samiba oder Botswana mein Impfpass kontrolliert.

Trotzdem rate ich generell zur Impfung, kann allerdings ich nicht sagen, dass es sich hier um eine harmlose Impfung handelt. Nicht umsonst darf sie nur von Tropenmedizinern durchgeführt werden. Bei mir kam es – wie in 20% aller Fälle – am nächsten Tag zu grippeähnlichen Symptomen. Nicht bedrohlich, aber auch nicht angenehm.

Quellen und weiterführende Links

Malaria-Prophylaxe durch Mückenschutz (Expositionsprophylaxe) - Merk­blatt des Aus­wärtigen Amts

Empfehlungen zur Malariavorbeugung - der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin. Allgemeine Hinweise und spezifische Hinweise für Risikoländer.

Länderliste Gelbfieber - ist eine Impfung Pflicht oder wird sie Empfohlen? Die offizielle Liste der WHO.

Kostenerstattung von Reiseimpfungen - viele Krankenkassen übernehmen inzwischen auch die Kosten für Impfungen, die speziell für eine Reise notwenig sind, da sie eingesehen haben, dass eine anschließende Behandlung im Krankheitsfall wesentlich teuerer ist. Manchmal wir sogar eine Malaria-Prophylaxe bezahlt!