Länderinfo Namibia

Keine Haftung für die Richtigkeit dieser Informationen! Für Berichtigungen und Ergänzungen bin ich immer dankbar! Stand: November 2008.

Namibia ist ein sicheres und einfach zu bereisendes Land. Für afrikanische Verhältnisse ist die Infrastruktur exzellent, die Kriminalität gering und auch Indiviualreisenden werden durch Korruption oder behördliche Willkür kaum Steine in den Weg gelegt.
Gleichzeitig bietet Namibia alles, was man sich unter Afrika vorstellt: Wilde Tiere in Hülle und Fülle, die älteste und eine der trockensten Wüsten der Erde, dicht bewachsenen tropischen Regenwald, menschenleere Landschaften und quirlige Städte.

Es gibt eine Menge Veranstalter, die geführte Reisen entweder in Jeeps oder in sogenannten Overland Trucks anbieten. Letztere sind meist geländegängige Lastkraftwagen, die mit einer Buskabine ausgerüstet wurden.
Der Vorteil einer solchen vorgebuchten Tour ist, dass man, ohne sich groß um die Planung zu kümmern, in kurzer Zeit viel vom Land sieht. Allerdings sieht man meistens auch nur das touristische Pflichtprogramm. Der Zeitplan ist fix, die Möglichkeit, einen schönen Ort intensiver zu genießen, ausgeschlossen.

Außerdem sollte man sich beim Reiseveranstalter erkundigen, welche Zielgruppe er anspricht. Die meisten Gruppen setzen sich entweder aus älteren Herrschaften zusammen oder aus Jugendlichen bis ca. 35 Jahren. Während man bei ersteren keine größere Abenteuerlust oder Entdeckerdrang erwarten darf – der Höhepunkt des Tages ist der 5-Uhr-Tee oder das Abendessen, bekommt man bei letzeren oft den Eindruck, dass der Party-Stimmung und dem Alkoholkonsum die entscheidende Priorität zugeordnet wird. So wird bei mancher Flussfahrt auf dem Sambesi dem Barmann und seinem kostenlos erhältlichen Biernachschub mehr Interesse gewidmet, als den im Wasser umhertollenden Hippos. Das ist vielleicht auch etwas verständlich, da einige der Jugendlichen aus Ländern kommen, in denen Alkohol erst ab einem Alter von 21 Jahren getrunken werden darf. Dementsprechend genießt man die Freiheit – auch wenn ich darunter etwas anderes verstehe.

Andererseits spricht nichts dagegen, auch als Afrika-Neuling Namibia gleich beim ersten mal auf eigene Faust zu erkunden. Natürlich gibt es einige Dinge, die zu Beachten sind, aber mit der richtigen Vorbereitung und einer gesunden Portion Vorsicht wird man vor Ort kaum mit größeren Problemen konfrontiert werden.

Klima

Im November gibt es eine kleine Regenzeit, d.h. meist alle paar Tage eine Stunde lang Regen. Von Januar bis März ist die große Regenzeit. Von Mai bis September ist der Himmel normalerweise ständig wolkenlos.

Visum

Wie bei dem meisten Ländern muss der Reisepass noch 6 Monate über das Ausreisedatum gültig sein. Außerdem gibt es die Regel, dass noch mindestens 2 Seiten im Pass frei sein müssen – warum auch immer. Gerüchteweise wird dies wieder verstärkt kontrolliert!

Bei der Einreise (sowohl auf dem Flughafen, als auch auf dem Landweg) muss man angeben, wie lange man in Namibia bleiben möchte. Bis zu 90 Tage sind möglich. Wieviele Tage tatsächlich gewährt werden, kann der Grenzbeamte nach eigenem Gutdünken entscheiden und wird im Einreisestempel vermerkt. Im Normalfall ist dies kein Problem und die gewünschte Aufenthaltsdauer wird auch genehmigt. Man sollte das aber unbedingt kontrollieren, denn bei einer Überschreitung drohen drakonische Strafen.

Zeitzone

In Namibia, außer in der Region Caprivi, gibt es wie in Europa eine Sommer- und eine Winterzeit. Durch die Lage auf der Südhalbkugel erfolgt die Umstellung genau jedoch umgekehrt wie in Deutschland. Da sich das Datum der Umstellung zusätzlich noch von dem europäischen unterscheidet, wird die ganze Sache – gelinde gesagt – etwas unübersichtlich. Auch offizielle Stellen und Fluglinien erwischt dieses Problem desöfteren so kalt, wie eine unvermeidliche Naturkatastrophe.

In untenstehender Tabelle könnt ihr ablesen, zu welchem Zeitpunkt die Umstellung stattfindet. Einmal allgemein und mit der Dropdown-Box kann ein bestimmtes Jahr ausgewählt werden.
Die Uhren werden jeweils in der Nacht von Samstag auf Sonntag umgestellt. Zum Beginn der Sommerzeit werden die Uhren um 2:00 Uhr auf 3:00 Uhr vorgestellt, zum Beginn der Winterzeit werden werden die Uhren um 3:00 Uhr auf 2:00 Uhr zurückgestellt. Wenigstens diese Regelung ist in Deutschland und Namibia gleich.

Datum Deutschland Namibia Unterschied
letzter Sonntag im März +1 h keine Zeitdifferenz
erster Sonntag im April -1 h in NAM ist es eine Stunde früher als in D
erster Sonntag im September +1 h keine Zeitdifferenz
letzter Sonntag im Oktober -1 h in NAM ist es eine Stunde später als in D

Geld

Die Währung von Namibia ist der Namibia-Dollar, abgekürzt N$. Er wird in 100 Cents unterteilt. Er ist 1:1 an den südafrikanischen Rand gekoppelt und dieser wird auch überall in Namibia ohne Probleme akzeptiert. Umgekehrt gilt dies aber nicht! Wenn man Namibia in Richtung Südafrika verlässt, sollte man also versuchen, als Wechselgeld Rand herauszubekommen. Ein Euro sind ca. 10-14 N$ (Stand: 2008).

Faustformel für die Umrechnung in Euro: Eine Null streichen.

Stromversorgung

220 V, 50 Hz. Europäische Geräte können mit einem Adapter problemlos angeschlossen werden. Diesen bekommt man in praktisch jedem Supermarkt oder an Tankstellen.

Siehe auch Länderübersicht Steckertypen, Netzspannungen und -frequenzen in der Wikipedia.


Kommunikation

Die Amtssprache ist Englisch. Die weiße Bevölkerung spricht meistens Deutsch. Häufig hört man auch Afrikaans, laut einem Kollegen aus Holland Niederländisch, nur ohne Grammatik. Da dies die Sprache der weißen Kolonialherren aus Südafrika war, wird sie speziell von Teilen der farbigen Bevölkerung abgelehnt.

Da das Land eine sehr geringe Bevölkerungsdichte hat, ist Handyempfang nur in Ortschaften oder entlang wichtiger Straßen möglich. Trotzdem empfiehlt es sich, eine namibische Prepaid-Karte zu kaufen. Zum Aufladen kann man in fast jedem Supermarkt Gutscheine erwerben, auf denen man einen Zahlencode freirubbelt, den man ins Handy eintippt.

Internet gibt es nur in großen Städten (Windhoek, Swakopmund). Auch dort ist es sehr langsam. Eine hohe Internet-Café-Dichte wie z.B. in Asien ist nicht vorhanden.

Gesundheit

Das Wasser auf den meisten Campingplätzen im Süden und in der Mitte Namibias ist trinkbar, da es aus sehr großen Tiefen gefördert wird. In der Nähe größerer Siedlungen sollte man es im Zweifel abkochen.
Im Norden und speziell im Caprivi-Strip wird das Wasser oft direkt aus dem Fluß gepumpt. Zum Trinken ist es nicht geeignet. Wer einen empfindlichen Magen hat sollte hier auch zum Zähneputzen Wasser aus der Flasche verwenden.

Um eine Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche auf den Süden Namibias zu verhindern, gibt es etwa auf der höhe des Etosha-Nationalparks / Grootfontein einen Veterinärzaun quer durch das Land. An den Straßen werden Kontrollen durchgeführt, man darf hier kein Fleisch von Nord nach Süd transportieren. Umgekehrt ist das kein Problem.
Ähnliche Kontrollen gibt es an den Grenzen nach Boswana. Eine Karte der Zäune gibt es hier.

Sicherheit

Auf die Frage, was denn das gefährlichste Tier in der Gegend sei, soll ein Namibianer einem Touristen einmal geantwortet haben: Es steht dort drüben und deutete auf dessen Wagen.

Namibia gilt als sicheres Reiseland. Trotzdem muss man sich darüber im klaren sein, dass man in einem Land der 3. Welt unterwegs ist und die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

Das Auto sollte man nie unbewacht lassen, besonders nicht in den Städten. An den Parkplätzen von Touristenattraktionen wie Twyfelfontein oder dem versteinerten Wald bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die Parkplatzwächter zu verlassen. Auch ist hier – fern von den größeren Siedlungen – die Gefahr gering, dass eingebrochen wird. Auf den Parkplätzen von Supermärkten gibt es oft Boys, die aufpassen, in der Hoffnung, dass man sie anschließend mit 1-2 N$ entlohnt. Ob man sich auf sie verlassen kann, wenn es hart auf hart kommt, wage ich aber zu bezweifeln. Deshalb sollte nach Möglichkeit während des Einkaufs jemand am Wagen bleiben.
Das keine Wertsachen im Auto bleiben dürfen, ist eigentlich selbstverständlich. Gewisse sperrige Dinge wie z.B. einen Laptop wird man aber nicht immer mit sich herumschleppen wollen. Ich hatte ihn immer unter der Sitzbank beim Werkzeug versteckt – und Glück gehabt...

Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte auf vielbefahrenen Strecken einen Notvorrat von 5 l Wasser pro Person mitnehmen. Bewegt man sich abseits der Hauptverkehrswege so sind 15 l (= 5 l für 3 Tage) pro Person das Minimum.

Unterkünfte

Camping

In Namibia gibt es zahlreiche Campingplätze. In den Nationalparks sind sie meist staatlich geführt und verglichen mit den privaten Camps vom Preis/Leistungsverhältnis sehr schlecht. Allerdings hat man meist keine Wahl, wenn man frühzeitig in den Park möchte (z.B. Sesriem/Sossusvlei). Oft sind die Camps Lodges oder festen Luxus-Zelten angeschlossen, meist dürfen die Camper dann den Pool und das Restaurant mitbenutzen, manchmal ist es aber nichtmal erwünscht, sich im Bereich der Lodge aufzuhalten.

Prinzipiell ist freies Campen überall erlaubt, außer in den Nationalparks. Auf Farmland muss eine Erlaubnis des Besitzers eingeholt werden. Das kein allzu großes Lagerfeuer gemacht und der Müll wieder mitgenommen wirds sollte selbstverständlich sein. Sicherheitshalber sollte man in der Nähe menschlicher Ansiedlungen nicht campen und nach Möglichkeit auch etwas von der Pad entfernt. Speziell im Norden sollte nicht unmittelbar in der Nähe von Wasserlöchern gecampt werden. Dadurch werden die Tiere, die auf der Suche nach Wasser Kilometerweit gewandert sind, vom Trinken abgehalten.

Fallstricke

Spenden für angebliche Fußballmanschaften, Blinden- oder Taubstummenprojekte - um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen bekommt man einen Zettel gezeigt, auf dem eine Liste von angeblichen Spendern zu sehen ist. Die Unterschriften schauen bei genauem Hinsehen sehr ähnlich aus…

Münzen tauschen - Dieser Trick ist zweistufig: Der erste Tourist wird gefragt, ob er nicht Euro-Münzen (oder eine sonstige ausländische Währung) für eine Münzsammlung habe. Der nächste Tourist wird dann gebeten, ob er diese Euro-Münze in die einheimische Währung tauschen könne – man habe sie von einem Touristen als Bezahlung angenommen, da dieser nicht mehr über ausreichend einheimisches Geld verfügte.

Helfer an Geldautomaten - nach Möglichkeit sollte man nur an Automaten abheben, die in irgendeiner Form bewacht sind. D.h. in einer Bank, einer Hotellobby, etc. Personen, die sich während der Eingabe nähern oder einen ansprechen sollte man höflich, aber sehr bestimmt abweisen und die Transaktion nach Möglichkeit sofort abbrechen. Im Gegensatz zu unseren Automaten bekommt man meistens zuerst das Geld und dann die Karte zurück – das sollte man wissen, um einem Langfinger zuvorzukommen.

Autofahren in Namibia

Zwischen 20 und 50 Touristen (offizielle Zahlen gibt es nicht) sterben jährlich auf Namibias Straßen – die meisten davon ohne die Beteiligung dritter, also allein aufgrund von zu hoher Geschwindigkeit. Besonders gefährlich sind die Schotterpisten (Gravel Roads), die zum zu schnellen Fahren verführen, weil sie oft in bestem Zustand und schnurgerade sind. Als unerfahrener Tourist sollte man hier nicht schneller als 60 km/h fahren. Teilweise kann es allerdings notwenig sein, etwas mehr Gas zu geben, um Vibrationen des Fahrzeugs zu vermeiden. Diese entstehen besonders dann, wenn sich auf der Fahrbahn sogenanntes Wellblech gebildet hat. Das sind wellenförmige Hügel quer zur Fahrbahn, die bei starker Benutzung der Straße entstehen. Bei einer zu niedrigen Geschwindigkeit folgt das Fahrzeug diesen Unebenheiten und starke Virbrationen sind die Folge. Bei einer Geschwindigkeit um 80 km/h hüpfen die Reifen von Wellenberg zu Wellenberg und die Fahrt wird wesentlich angenehmer und materialschonender. Die Bodenhaftung sinkt aber dramatisch und das Fahrzeug gleicht in diesem Moment eher einem Fluggerät mit gelegentlicher Grundberührung.
Auf Teerstraßen gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und der meist gute Zustand verführt dazu, diese auch auszufahren. Doch auf der Straße laufende Menschen, Haustiere und vor allem Wildtiere, die oft unvermittelt die Fahrbahn kreuzen, stellen ein gefährliches Hindernis dar.

Die oben genannten Geschwindigkeiten sind absolute Obergrenzen und nicht so zu sehen, wie das viele Autofahrer in Deutschland tun (und da nehme ich mich nicht aus): Wenn 80 km/h Höchstgeschwindigkeit gelten, dann kann man ja ruhig auch 100 km/h fahren, das macht ja jeder. Zwar ist nur in der Nähe von größeren Ortschaften mit Geschwindigkeits­kontrollen zu rechnen, aber als Strafe für eine zu hohe Geschwindigkeit findet man sich womöglich im Straßengraben wieder.
Und im Graben zu landen ist noch der günstigere Fall. Wenn es dumm läuft überschlägt man sich, wenn man an den fast immer vorhandenen kleinen Hügel am Straßenrand kommt. Er entsteht durch die Skraper (siehe Foto), weil sie die Oberfläche der Straße abkratzen und dieses Material zur Seite schieben.
Quatsch ist auch der oft zitierte Vergleich, auf einer Schotterpiste zu fahren sei, wie das fahren auf Schnee und Eis. Gerät ein Fahrzeug auf Eis ins Schleudern, so wird es sich durch den geringen Widerstand des Eises so lange drehen, bis es zum Stillstand gekommen ist – wenn man nicht vorher auf ein Hindernis prallt. Auf Schotter dagegen ist die Reibung wesentlich höher, d.h. sollte sich das Fahrzeug querstellen, so kann es sich überschlagen. Begünstigt wird dies noch, wenn man einen Geländewagen fährt, da diese einen hohen Schwerpunkt haben.

Ob man Anhält, wenn Personen am Straßenrand dazu auffordern, sollte man sich gut überlegen. Meistens sind es Anhalter, einfach nur in das nächste Dorf wollen. Andere haben tatsächlich eine Autopanne, es gab aber schon Fälle, in denen eine solche vorgetäuscht wurde, um die Helfer zu berauben. Im Zweifel lieber weiterfahren und in der nächsten Ortschaft die Polizei informieren. Bei einem einsamen Uniformierten, der am Straßenrand steht und winkt würde ich auch nicht halten. Die echte Polizei hat immer ein Fahrzeug und würde die Verfolgung aufnehmen. Dann kann man immer noch halten und sagen, man hätte den Winkenden nicht gesehen.

In vielen Städten gibt es Parkplatzwächter, die anbieten, auf das Auto aufzupassen. Viele tun dies nicht in offiziellem Auftrag, die meisten sind aber zuverlässig. Als angemessene Entlohnung gibt man unter tags 1 oder höchstens 2 N$, abends und nachts maximal 5 N$.

Ein schöner Artikel über die Guten alten Zeiten auf der Pad: Grondpadnostalgie.

Autovermietung Hubert Hesters - hat vor allem ältere, dafür preiswerte Modelle. Zuverlässige Hilfe bei Pannen. Fast nur gute Bewertungen im Namibia-Forum (siehe unten). Registration (bapperl an der Windschutzscheibe) prüfen, dies ist der einzige häufig genannte Kritikpunkt.

aktuelle Kraftstoffpreise in Namibia - die Kraftstoffpreise sind staatlich reguliert. Festgelegt wird der Basispreis, der in Walfish Bay gilt. Für weiter entfernte Regionen wird ein Aufschlag für die Transportkosten berechnet.

Selbstfahren in Nationalparks

Praktisch alle Nationalparks darf man mit dem eigenen bzw. dem gemieteten Auto selbst erkunden. Ob dies sinnvoll ist, muss man von Fall zu Fall entscheiden. Fährt man selbst, so ist man nicht von den Launen und dem Zeitplan des Guides oder anderern Mitreisendern abhängig. Man hat alles selbst endeckt und nicht das Gefühl passiv von Attraktion zu Attraktion gekarrt worden zu sein. Andererseits muss sich der Fahrer auf die Straße konzentrieren und hat kaum Zeit für Tierbeobachtungen oder gar fürs Fotografieren. Die Guides kennen den Park, sie wissen vom Vortag, wo sich die Tiere aufhalten, haben Funkkontakt zu anderen Fahrzeugen und können so auch von den Entdeckungen anderer profitieren.

Das Wichtigste ist (wie immer) eine angepasste Geschwindigkeit. Im Etosha darf man z.B. maximal 60 km/h fahren, auf der Straße durch den Bwabwata-Nationalpark im Caprivi 80 km/h. Die meisten Straßen außerhalb der Parks haben links und rechts einen breiten Streifen, der von Büschen freigehalten wird, so dass man Tiere, die die Straße queren wollen, früher sieht. In den Nationalparks fehlen diese, jederzeit kann unvermittelt ein Springbock oder Kudu aus dem Gebüsch springen.
Keinesfalls darf man das Auto verlassen. Die Tiere sehen das Auto und seine Passagiere im Gesamten als ein großes Tier an, selbst wenn es sich um einen offenen Safari-Jeep oder einen Pickup mit Campingstühlen auf der Ladefläche handelt. Man kann sich so relativ gefahrlos auch Raubkatzen nähern, denn dieses riesige Tier passt nicht in sein Beuteschema. Sobald man aber aussteigt oder sich auch nur von seinem Sitz erhebt, dämmert es dem Löwen, dass sich hier ein willkommener Snack nähert.
Elefanten dagegen lassen sich von einem PKW oder Pickup kaum beeindrucken. Hier hilft nur respektvoller Abstand. Das ist manchmal nicht so einfach, denn auch Elefanten schätzen eine freie Pad. Hier läuft es sich leichter, als durch den Busch. Im Etosha-Nationalpark ließ unser Guide respektvoll einen Overland-Truck überholen, als sich uns eine verärgerte Elefantenkuh näherte, die mit ihrem kleinen passieren wollte. Der machte mit seiner schieren Größe einfach mehr Eindruck. Auf jeden Fall sollte man jederzeit Startbereit sein und keinesfalls den Motor abstellen. Wir machten diesen Fehler im Mahango-Nationalpark, als drei oder vier Elefantenkühe ohne uns zu beachten ganz friedlich die Pad kreuzten. Wir wähnten uns schon in Sicherheit, als plötzlich, mit etlichem Abstand zu den Kühen, noch ein Bulle aus dem Gebüch auftauchte. Der war mit unserer Anwesenheit offensichtlich gar nicht einverstanden und begann einen Scheinangriff (Mock-Charge). Wir hätten in dieser Situation einfach ein paar Meter zurückfahren sollen, dann hätte der Bulle seine Überlegenheit eindeutig erkannt. Ich hatte allerdings unserer Fahrerin geraten, den Motor abzustellen, um die Tiere nicht durch den Lärm zu verunsichern und so konnte sie nicht schnell genug reagieren. Ein böser Fehler, sagten uns die Guides der Reisegruppen, mit denen wir abends im Camp an der Bar saßen. Der Elefant hatte es in diesem Fall trotzdem bei einem Scheinangriff belassen.

Weitere Informationen

Namibia-Forum - Aktuelle Informationen und Antworten auf Fragen über Namibia und das südliche Afrika.

Tracks4Africa - Exzellente Karten von ganz Afrika für Garmin-Navigationsgeräte. Die Karten werden aus den Aufzeichnungen der GPS-Geräte anderer Afrikareisender erstellt und sind daher sehr genau und aktuell. Zudem sind die Preise sehr fair (10-15 € pro Land). Auf Google Earth kann man sich die Originaldaten kostenlos anschauen. Dazu muss allerdings die Sprache auf English umgeändert werden, erst dann erscheint unter Gallery der Tracks4Afrika-Layer.

Autoversicherungen etc. - Erläuterungen zu Autoversicherungen und Standard-Mietverträgen.

Namibia Weather - Wettervorhersagen.

Reiseberichte

Rundreise und Safari durch Südwestafrika - Bericht einer Rundreise durch Namibia mit Start in Windhoek. Stationen der Reise waren der Fish River-Canyon, Duwisib-Castle, Sossusvlei und Sesriem, Swakopmund, Cape Cross mit der Robbenkolonie, die Felszeichnungen bei Twyfelfontein und der versteinerte Wald. Außerdem haben wir Safaris in der Kalahari und im Norden, östlich von Etosha unternommen.

Literatur

Wenn es Krieg gibt gehen wir in die Wüste - während des 2. Weltkriegs flüchten zwei deutsche Geologen in die Wüste Namibias, um der Internierung zu entgehen. Zwei Jahre lang leben sie in ihrer freiwilligen Robinsonade im Kuiseb Canyon.