Gran Canaria

15. Dezember 2010

Für heute hatte ich wie auf La Palma einen Miet­wagen per Internet bestellt. Die Verleihfirma hatte provisorische Stände im Hafengebäude aufgestellt und der Papierkram war wieder absolut unkompli­ziert. Das Auto, ein Opel Astra, stand im 2. Stockwerk eines angrenzenden Parkhauses. Das hatte ich aber dummerweise nicht richtig mitbekommen, deshalb suchten wir erstmal im 1. Obergeschoß, bis uns ein freundlicher Mitarbeiter den richtigen Weg zum Wagen zeigte.


Die Dünen von Maspalomas

Den Weg auf die Autobahn fanden wir erst nach einer kleinen, unfreiwilligen Stadtrundfahrt. Wir fuhren ganz in den Süden der Insel nach Maspalomas. Einen Parkplatz an der Straße fanden wir nicht, dafür gab es in der Nähe des Leuchtturms ein großes Parkhaus. Der Strand des Ortes ist etwas breiter als üblich, mit der Zeit hat der Wind die Dünen immer weiter ins Landesinnere geblasen, so dass eine Art Mini-Wüste entstanden ist. Auf unserer Wanderung entdeckten wir hier etliche FKK-Tiere in den Büschen, deshalb benutzten wir den Zoom unserer Kameras nur sehr vorsichtig. Für diese Spezies ist dies leider eine freigegebene Schutzzone. Wie üblich scheinen sich besonders die Menschen der Freikörperkultur hinzugeben, die man eigentlich höchstens angezogen sehen möchte. Wenn überhaupt.

Auf dem Rückweg ergänzten wir noch unsere Wasservorräte im örtlichen Supermarkt – 9 l zum Preis von einem Liter auf der AIDA.

Puerto de Mogán

Unser nächstes Ziel war ein kleines ehemaliges Fischerdorf im Südwesten der Insel. Es gab inzwischen zwar auch hier viele Hotelburgen, aber der Stadtkern um den Hafen herum wurde erhalten und liebevoll restauriert. Wegen einiger kleiner Kanäle wird der Ort auch Venedig des Südens genannt. Ich halte das für etwas übertrieben, aber trotzdem ist das Städtchen sehr süß. Viele der Häuser sind allerdings zu verkaufen. Wer wohnt schon gerne in einer Touristen­attraktion?

Im Restaurant La Tortuga direkt am Yachthafen aßen wir zu Mittag. Dabei konnten wir das bunte Treiben auf den Booten beobachten und vorzüglich über die teilweise sehr kreativen seltsamen Schiffsnamen lästern...

Das Inselinnere

Für die Rückfahrt nahmen wir nicht wieder die Autobahn an der Ostküste, sondern fuhren eine kleine Bergstraße durch das Tal der tausend Palmen. Auf beiden Seiten wird dieses Tal von schroffen braunen Felsen begrenzt, nur an seinem Grund gibt es ein schmales grünes Band mit Palmen und Pinien.

In dem Bergdorf Fataga machten wir eine kurze Pause. Eine Kirche, zwei Restaurants, eine Galerie und ein paar niedliche Häuser – mehr gibt es hier nicht. Und einen Reisebus mit schwedischen Touristen. Nachdem er weg war, war das Dorf wie ausgestorben. Nur eine weiße Katze lag noch gemütlich auf der Straße und lies sich auch nicht durch meine Einparkkünste beirren. Die sind ja schon in weniger schwierigem Gelände nicht die Besten – ich an ihrer Stelle wäre sofort geflüchtet.

Bei San Bartolomé entschieden wir uns, nach Osten Richtung Küste zu fahren, da es schon recht spät war und wir nicht abschätzen konnten, wie lange wir noch auf der Straße durch das Inselinnere gebraucht hätten. Allerdings war auch diese Straße sehr kurvenreich. Nicht so schlimm wie auf La Palma, aber dafür mit mehr Verkehr. Mehrfach hielt ich am Straßenrand und ließ drängelnde Spanier überholen. Ein besonders Eiliger überholte uns unvermittelt an einer Stelle, an der ich nichtmal vermutet hätte, dass zwei Autos überhaupt aneinander vorbeikommen. Ob Gegenverkehr kam konnte keiner von uns sehen – hier hat man das wohl im Blut. Mein Hupkonzert beantwortete er mit dem Stinkefinger. Blöder Touri.

In Santa Cruz angekommen schafften wir es, meine gestrige Hafenrundfahrt noch zu toppen. Zunächst nahmen wir die Autobahnausfahrt Puerto de La Luz, denn Puerto hörte sich gut an und auch Luz kam mir irgendwie bekannt vor. Leider war dies der Teil des Hafens, von dem aus die Fährschiffe zu anderen Inseln starteten. Und deutlich zu weit, sagte unser Navi. Also zurück auf die Autobahn in die umgekehrte Richtung. Die nächste Ausfahrt ignorierten wir erstmal, denn Sta. Catalina klang eher nach einem Stadtteil, als nach dem Hafen. Aber an der nächsten Ausfahrt waren wir schon wieder viel zu weit gefahren – diesmal in die andere Richtung. Also doch Sta. Catalina. Wir brauchten aber noch zwei weitere Anläufe, bis Inés die Eingebung hatte, nach der Ausfahrt nicht rechts sondern links zu fahren, erstmal weiter weg vom Liegeplatz der AIDA. Nur hier war es möglich, die zwischen Stadt und Hafen liegende Autobahn zu überqueren.

Reisetipps

Gran Canaria - Ausflugstipps bei den AIDAfans.

Karte - der Autovermietung CICAR. Die korrekte Ausfahrt zum Pier, an dem AIDA liegt, ist Sta. Cata­lina, aber auch wenn man wie wir versehentlich eine Ausfahrt weiter bis zum Puerto de la Luz weiterfährt ist das kein Problem. Man kann dann auch innerhalb des Hafen­geländes die AIDA erreichen.

Mietwagen - siehe Reisetipps zu La Palma.

Global Buslinien - Das unterirdische Busterminal befindet sich gleich am Hafenausgang links, auf der selben Straßenseite. Übersichtskarte der Bus­linien. (nicht selbst ausprobiert)