Die Stadt der Engel

28. Februar 2006

Hinweis: Den folgenden Bericht habe ich ursprünglich als Email verfasst!

Hallo zusammen,

wie die sich die meisten von Euch sicher erinnern bin ich gestern abend dem kalten Deutschland in Richtung des schwül-warmen Thailands entflohen... Der Flug war exzellent, die Thai Airways kann ich nur jedem empfehlen! Ich habe allerdings nur wenig geschlafen, weil ich noch einige Tipps aus dem Reiseführer meiner Platznachbarin abschreiben musste.

Erste Station meiner Reise war Bangkok, wahrscheinlich für zwei Nächte erstmal. Leider hatte das mit der Hotelreservierung nicht ganz so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe, deshalb musste ich mir spontan vor Ort etwas suchen, was zwar schnell möglich war, aber das Zimmer war – naja, zumindest sauber. Wenigstens in dem Sinne sauber, was die Thai darunter verstehen, denn zwar sollte jeder vor der Hoteltüre seine Schuhe ausziehen, ihre Radl schoben sie aber munter trotzdem durchs Wohnzimmer. Zur Kompensation wurden massenhaft Räucherstäbchen verbrannt, sehr wiederlich...

Dafür hatte ich den völlig kaputten Strassenverkehr hier ganz gut im Griff, ich hatte zwar 50 THB (ca. 1 Euro) am Flughafen dafür rausgeschmissen, dass die mir ein ehrliches Taxi vermitteln, trotzdem versuchte der Fahrer erstmal pauschal 370 THB für die Fahrt herauszuschlagen. Das Taxameter hat denn zum Schluss komischerweise nur 191 THB angezeigt... (trotz 30 Minuten Staus!) Naja...

Mit der zweitschnellsten Beförderungsmethode in Bangkok (nach der Hochbahn, die aber nur zwei Linien hat) hat es gleich sehr gut geklappt, nämlich mit den Schnellbooten, die auf dem Chao Praya verkehren. Die Teile sind eigentlich nicht wirklich für Touris gemacht, die werden an die langsameren und teuereren Fähren verwiesen. Problem bei den Schnellbooten ist, dass sie mit fast unverminderter Geschwindigkeit den Pier anfahren, der Aufprall wird dort durch eine Menge Autoreifen gedämpft, um dann dort nur für einige Sekunden zu halten. Mit kommt nur, wer schnell genug ist, auf- bzw später wieder abzuspringen, während der Kapitän das Boot mit dem Rückwärtsgang an den Pier drückt. Interessant ist auch die Fahrt, hinten muss man sich gut festhalten, weil es zwecks schnellem Ein- und Ausstieg keine Reeling gibt, vorne wird man dafür schnell nass. Eigentlich kein Problem bei dem Wetter (34 Grad max. heute) sollte man denken, mit der Dreckbrühe von Fluss will ich aber nicht wirklich Bekanntschaft machen...

Viel gesehen habe ich heute nicht mehr, ich konzentrierte mich erstmal auf die Beschaffung von Moskitoschutzmittel und die Telefonkarte. Wenn mich jemand erreichen will: +66xxxxxxx. Ohne Scham, mich kostets nix! Über eine SMS freue ich mich immer... Aber bitte dran denken, hier ist es 6 Stunden später als bei Euch, insofern müsste ich - ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten - während eures Vormittags am besten ansprechbar sein.

Liebe Grüße an alle!
Honey/Phil

Reisetipps

Taxis - bekommt man problemlos rund um die Uhr in fast jedem Winkel der Stadt. Es gibt sie in den verschiedensten Farben, aber allen gemeinsam ist ein Leuchtbalken Taxi-Meter auf dem Dach. Nur solche offiziellen Taxis sollte man benutzen. In der Windschutzscheibe auf der Beifahrerseite befindet sich ein rotes Zeichen, leuchtet dies, so ist das Taxi frei. Vor dem Einsteigen sollte man sich mit der Frage use the meter? oder einfach nur taxi-meter? versichern, das das Taxameter benutzt wird. Verneint der Fahrer dies, so wird er einen Preis verlangen, der 2-3 mal so hoch ist, als wenn er das Taxameter benutzt hätte. Meistens kann man dann einfach das nächste Taxi aufhalten, es fahren genug hin- und her. Dass das Taxameter wirklich eingeschaltet ist erkennt man daran, dass eine rote 35 in der Mittelkonsole aufleuchtet (der anfängliche Fahrpreis). Rechts oben werden etwas kleiner die gefahrenen Kilometer angezeigt, links daneben die Minuten, in denen sich das Taxi nicht oder kaum bewegt hat. Als Richtline: die meisten Strecken in der Innenstadt kosten ca. 50-100 Baht. Eine Fahrt über 30 Kilometer, plus 45 Minuten im Stau gestanden, kostet ca. 400 Baht.
Auch wenn der Fahrer gegenteiliges behauptet, man kann sich nicht sicher sein, dass er wirklich weiss, wo das Fahrtziel ist. Die Schreibweise von Straßennamen in Bangkok in lateinischen Buchstaben variiert sehr stark und scheinbar westliche Straßennamen werden oft ganz anders ausgesprochen, als vermutet. Eine Visitenkarte des Hotels/Gasthauses oder ein Ausdruck aus dem Internet mit Anweisungen in Thai können sehr hilfreich sein. Die meisten Touristenattraktionen sind den Taxifahrern aber bekannt.
Siehe auch Tuk-Tuks in Bangkok!

Expressway - vom und zum Flughafen und auf einigen anderen Strecken wird der Fahrer fragen, ob er den kostenpflichtigen Expressway? oder den Highway? benutzen soll. Außer zu völlig unchristlichen Zeiten sollte die Frage bejaen, dann die auf Stelzen gebauten Schnellstraßen ersparen eine Menge Zeit. Die zusätzlichen Kosten belaufen sich auf 20-60 Baht, je nach Strecke. Das erforderliche Geld muss man dem Fahrer schon vor der Mautstelle geben (auf die Finger schauen, was er an Wechselgeld zurückbekommt, freiwillig gibt er das nicht mehr her).

Shanti Lodge - meine erste Unterkunft in Bangkok. Völlig in Ordnung prinzipiell, aber wenn man aus dem winterlichen Deutschland in ein tropisches Land fliegt, dann sollte man die ersten Tage zumindest eine Klimaanlage haben... Oder noch besser einen Pool!

Chao Phraya River Express Boats - günstig und schnell, wenn man sich entlang des Flusses bewegen will. Ein- und Aussteigen ist nicht ganz ungefährlich. Am besten ist es, man stellt sich zunächst mal an den Pier und beobachtet, wie der Ablauf ist. Achtung, nicht jedes Boot hält an jedem Pier. Die gelbe oder orangene Flagge auf dem Boot mit dem Fahrplan vergleichen! Phra Athit ist der nächstgelegene Pier zur Khao Sarn Road.

Thai Airways - Bieten Non-Stop-Flüge von München nach Bangkok.