20. März 2006
Die Überfahrt war – wenn es etwas zu sehen gab – herrlich, zog sich aber ein bisschen (3,5 Stunden). Vor Ko Tarutao stiegen einige Leute um, sie wollten auf dieser Nationalparkinsel zelten – ich hatte mir das auch überlegt und hoffe, ich komme dazu, wenn ich das nächste mal hier bin.
Als wir uns Ko Lipe näherten ließ sich schon erahnen, dass dies dem Paradies sehr nahe kommen könnte. Eine grüne Insel mit fast weißen Ständen vor einem türkisfarbenem Meer... Dass die Insel überhaupt bewohnt war sah man erst relativ spät, denn obwohl alle Strände bebaut waren, war kein Haus höher als ein Stockwerk. Die meisten Bauwerke waren sowieso Stroh- oder Holzhütten.
Ko Lipe hat keinen Steg, deshalb wurden wir von Longtailbooten von der Fähre abgeholt. Das sind die hier üblichen Nußschalen, auf denen ein ausgedienter LKW-Motor sein Gnadenbrot verdient. Es gibt kein Steuerruder, stattdessen wird, um die Richtung zu wechseln der Motor inklusive Schraube herumgewuchtet. Ein Meisterstück südostasiatischer Improvisationskunst. Und nicht ganz ungefährlich. Die Thai glauben, dass ein lauter Motor die bösen Meeresgeister vertreibt. Dementsprechend wenig Wert wird auf eine funktionierende Auspuffanlage gelegt.
Der Eindruck, dies sei ein Paradies, verstärkte sich, je näher wir der Insel kamen. Man konnte von der Wasseroberfläche die Korallen sehen und im Gegensatz zu Ko Chang waren diese hier am leben!
Ich mietete eine Hütte im Daya Resort, direkt am Strand. Nicht wirklich komfortabel, eine Matraze am Boden, ein Ventilator – nicht funktionierend – und ein Bad, das mit Blech ausgekleidet war. Später stellte ich fest, dass der Ventilator durchaus in Ordnung war, nur hatte noch niemand den Generator angeschmissen – ein öffentliches Stromnetz gibt es hier nicht. (Von Wasserversorgung und Telefonnetz mal ganz zu schweigen.)
Als erstes erforschte ich den Strand, an dem meine Unterkunft stand. Es gab viele Hütten, einige Restaurants und drei oder vier Bars mit lauter Musik (aber längst nicht so schlimm wie auf Ko Chang). Nach einem tollen Sonnenuntergang gab es ein Seafood-BBQ im Daya Resort. Man konnte sich einen Fisch, Shrimps, Krabben, etc. heraussuchen, der dann frisch gegrillt wurde. Sehr lecker. Allerdings gab es am heutigen Abend eine Invasion der fliegenden Ameisen... Ich befürchtete erst, dass es hier ganz normal sei, dass sich einige von den Viechern an den liebevoll aus alten Plastikflaschen geschnitzten Lampen sammeln, aber an den nächsten Abenden wurden wir dankenswerterweise verschont.
Auf dem Weg ins Bett besichtigte ich noch ein typisches Inselkraftwerk
8-).
Reisetipps
Ko Lipe hat keinen Steg, an dem die Fähren anlegen könnten. Die Chao Ley transportieren die Touristen mit ihren Longtailbooten direkt bis an den Strand des gewünschten Resorts. Da Gruppen je nach Ziel gebildet werden, sollte man deutlich sagen, wo man hinmöchte. Die Kosten von 50 Baht sind im Preis der Fähre nicht enthalten.
Ko Lipe - Karten und gute Übersicht über die Insel.
Daya Resort - nicht unbedingt das schönste auf der Insel, aber sauber und günstig. Am Strand Hütten, dahinter auch gemauerte Zimmer.