Ko Chang

2. - 3. März 2006

Hinweis: Den folgenden Bericht habe ich ursprünglich als Email verfasst!

Am nächsten morgen ging es dann mit dem Bus weiter nach Ko Chang (Ko oder Koh bedeutet "Insel"). Die Fahrt war unspektakulär – ich hab es der Nadine ja nicht glauben wollen – aber gemütlich (hatte zwei Sitze für mich) und wir waren tatsächlich 5 Stunden später pünktlich an der Fähre. Die musste dann aber wegen eines gewissen Herrn Schäufele 5 Minuten später ablegen, weil dieser dachte, dass es die Karten auf der Fähre selber sicherlich günstiger gibt als im Reisebüro im Hafen. Dafür hatten die übrigen Fahrgäste das Vergnügen, einen mit Rucksack bepackten Farang (= nicht-Schlitzauge) im Laufschritt Richtung Reisebüro laufen zu sehen und natürlich auch wieder zurück (und das bei gefühlten 40° C).

Im Songthaew auf der Insel lernte ich eine Mainzerin kennen, die mir die letzte Unsicherheit genommen hat, ob ich es wagen soll, mir hier eine 125er zu mieten. Die gute Frau erzählte mir, dass sie in Nepal Motorradfahren gelernt hat ... Wozu man sagen muss, dass die Strassen auf Ko Chang zwar recht gut ausgebaut sind, aber heftigste Steigungen haben (siehe Photo!). Andererseits verleihen die da nicht deshalb 125er, damit man mit 100 km/h durch die Landschaft rasen kann (ab 60 macht es sowieso keinen Spass mehr), sondern eben damit die Teile die Steigungen abkönnen. Auf jeden Fall machen es irre Spaß!

Aber der Reihe nach. Wir haben uns am sogenannten Lonely Beach rausschmeißen lassen. Das der längst nicht mehr so "lonely" ist, das war mir klar, aber dass die Westküste der Insel eine Müllkippe mit Hotels drauf ist, das dachte ich nicht. Ich hielt ja die Italiener für Schweine (sorry) in der Hinsicht "Müllentsorgung am/im Meer" aber die Thailänder machen das noch besser. Eigentlich wollte ich mir eine Hütte mieten, aber bei wirklich jeder Anlage, die ich sah, waren entweder unter, hinter oder neben den Hütten Müllhaufen. Und wenn es nur Bauschutt war, dann war das noch angenehm. Ich nahm mir dann erstmal in einer ziemlich schönen, aber spießigen und teuren Anlage ein Zimmer. Wobei teuer relativ ist, das Zimmerchen in der Jugendherberge in New York letztes Jahr war teuerer. Da war aber eine tote Kakerlake in der Dusche im Preis mit inbegriffen.

Dann kommen wir zu dem Punkt, der alle diejenigen interessiert, die Wetten darauf abgeschlossen haben, welche Verletzungen ich denn diesmal aus dem Urlaub mitbringe. Auf jeden Fall bin ich bei meinem ersten Bad im Meer gleichmal in was reingestiegen, nachdem es zwei saubere Schnitte am grossen Zeh waren tippe ich mal auf eine Glasscherbe. Wunderschön. Baden und Strand sind auf Ko Chang definitiv gestorben.

Am nächsten Tag (Freitag) hab ich mir nach einem ausgiebigem Frühstück besagten Roller gemietet und eine neue Bleibe gesucht, weil nur zum Übernachten war mir das bisherige Luxus-Resort zu teuer. Hab ich auch eine Bucht weiter gefunden, eine ordentliche Hütte mit Meeresblick, kein Müll weit und breit zu sehen. Allerdings kein Sandstrand, aber ins Meer gehe ich hier sowieso nicht mehr.

Nach dem Umzug wurde die Insel erforscht und zwar die Ostseite, die hat kaum Sandstrände und ist deshalb ziemlich untouristisch. Zu besichtigen gibts da ein paar Wasserfälle, die meisten trocken oder mit wenig Wasser zur jetzigen Trockenzeit. Aber der Weg zum zweiten war spektakulär, durch den Urwald, genau das, was mir gefällt. Das ist also das schöne an dieser Insel, nicht die Strände, sondern der Dschungel!

So, ich breche an dieser Stelle mal ab, heute hatte ich dann doch meine Stranderholung, evtl. demnächst mehr. Morgen geht es in Richtung Kambodscha. Ich weiß nicht, ob da das Handy funktioniert. Ich werde mich aber auf jeden Fall von Phnom Penh oder spätestens in Siem Reap wieder per Internet melden...

Mein Plan ist, morgen in Koh Kong zu übernachten (Grenze, auf kambodschanischer Seite), dann am Montag mit dem Boot nach Sianoukville (Küste, Kambodscha), weiter mit dem Bus/Taxi nach Phnom Penh, dort 1-2 Nächte, dann mit dem Boot den Tonle Sap hinauf (einem Seitenarm des Mekong) nach Siem Reap. Spätestens in 3 Tagen solltet ihr also wieder von mir hören!

Liebe Grüsse in die Heimat!
Honey

PS: Zur allgemeinen Belustigung habe ich noch zwei Photos von mir angehängt!


Reisetipps

Der beste Tipp: Diese Insel vergessen. Der Tourismus wird weiter zunehmen und die Insel sicher nicht schöner.