Anreise

12. November 2011

Nachdem meine Freundin Inés mit ihren Schwestern eine AIDA-Kreuzfahrt gebucht hatte, durfte ich dieses Mal eine Reise alleine machen. Meine Wahl fiel auf Bolivien. Dieses Land zu besuchen hatte mich schon seit längerem gereizt, allerdings entsprach das Reisen hier weniger den Vorstellungen meiner Freundin: Schlechte Straßen, wenige gute Hotels und gewöhnungsbedürftiges Essen.

Bolivien ist vor allem für seine Hochebene, das Altiplano, bekannt. Mit durchschnittlich 3.600 m befindet man sich hier schon auf einer günstigen Höhe, die umliegenden 6.000er zu besteigen. Der mit 10.000 km² größte Salzsee der Welt, der Salar de Uyuni liegt hier, die Minenstadt Potosí, der Titicacasee und der Regierungssitz La Paz. Das waren auch schon die Orte Boliviens, die von den meisten Südamerika-Reisenden besucht werden, die von Argentinien oder Chile einreisen und weiter nach Peru wollen. Vielleicht macht man noch einen Abstecher in die Hauptstadt Sucre oder fährt mit dem Mountain Bike die ehemals gefährlichste Straße der Welt nach Coroico hinunter.
Weniger bekannt ist, dass abseits dieses Gringo-Trails mehr als die Hälfte der Fläche Boliviens im tropischen Tiefland liegen. Hier kann man über verschlungene Dschungelpfade wandern oder das reiche Tierleben am Ufer vom Boot aus beobachten.


Der vermutlich chaotischste, umständlichste und hässlichste Flughafen der Welt liegt nicht etwa in Afrika oder Asien, sondern im angeblich so zivilisierten Europa, direkt vor den Toren Londons. Heathrow versuche ich zu vermeiden, wann immer es geht, aber bei der Buchung vom bequemen Wohnzimmersofa aus siegte dann doch leider der Flug mit dem niedrigeren Preis. Den Geiz bereute ich spätestens beim Aufenthalt an diesem Flughafen.
Und dann noch mehr beim zweiten Stopp in Miami. Mal abgesehen davon, dass die Fragen der US-amerikanischen Zollbeamten zwar dem normalen Reisenden das Gefühl geben, ein Schwerverbrecher zu sein – einen gut ausgebildeten Terroristen werden sie wohl kaum ins Schwitzen bringen. Zudem muss man sein (aufgegebenes) Gepäck abholen und für den nächsten Flug persönlich zu einer Sicherheitsprüfung bringen. Das wäre ja vielleicht noch halbwegs sinnvoll, allerdings sind diese Stationen irgendwo planlos innerhalb der Ankunftshalle aufgebaut, nur von Absperrbändern umzäunt und wer sagt mir, dass die freundliche Dame, die mir die richtige Station zuwies auch wirklich eine Flughafenangestellte war?
Vom Chaos an der Handgepäckprüfung möchte ich garnicht berichten. Zumindest habe ich so die 5 Stunden Umstiegszeit problemlos hinter mich gebracht, als ich endlich am Gate ankam, hatte es bereits geöffnet.

Reisetipps

Der Flug von München nach La Paz - ist nur mit mehrfachem Umsteigen möglich und dauert 24-28 Stunden. Ich bin mit American Airlines via Miami geflogen. Mit knapp unter 1000 € habe ich ein echtes Schnäppchen gemacht, normalerweise kostet so ein Flug um die 1200 €. Dafür darf man sich bei dieser Fluggesellschaft aber auch nicht allzuviel erwarten: Ein Unterhaltungssystem gibt es nicht und die Stewardessen sind schon deutlich in die Jahre gekommen...

Flughafen El Alto - wörtlich die Höhe und der Name ist Programm: Mit 4.061 m ist er der höchstgelegene internationale Flughafen der Welt. Aufgrund der Höhe muss die Passagierkabine des Flugzeugs, die normalerweise auf einem Druck gehalten wird, der etwa dem auf 2.500 m entspricht, nicht wieder unter Druck gesetzt werden, sondern im Gegenteil, es muss Druck abgelassen werden. Nicht alle Passagiere vertragen das problemlos und so sahen wir bei unserer Landung eine Krankenschwester mit Sauerstoff­flasche eilig Richtung Gate laufen...
Es gibt einen an die Abflughalle angrenzenden Raum, in dem zahlreiche Geldautomaten stehen. Hier kann man sich im Normalfall problemlos mit Bargeld versorgen. Die Limits sind aber oftmals bescheiden. Mit meiner DKB-Visa-Karte konnte ich lediglich 1400 Bs abheben, zumindest aber zweimal hintereinander.